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Die Geschichte von der Weißen, der Roten und der Schwarzen

 

Die drei Aspekte von Lust, Kraft und Weisheit in jeder Frau

Es war einmal …

 

 

in uralten Zeiten ein Volk, dem es wichtig war, dass alle Entscheidungen, die die Gemein­schaft betreffen, zu gleichen Teilen von allen Genera­tio­nen getragen werden.
Als Stellvertreterinnen wählten die Frauen eine Weiße, eine Rote und eine Schwarze – diese berat­schlagten so lange, bis ein Entschluss getroffen wurde, der für alle zum besten war.

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Die Weiße 

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geht neue Wege, formt neue Ge­danken. Sie ist un­konventionell in ihrem Den­ken, Wünschen und Tun. Sie schert sich einen Dreck drum, was und wie es die anderen bis jetzt immer getan haben. Denn das Leben ist hier und jetzt. Und die größte Heraus­forderung, der größte Spaß sind gerade gut genug.
Sie ist spontan und impulsiv. Sie will alles und zwar sofort. Und morgen vielleicht schon wie­der etwas ganz anderes. Und sie versteht nicht, warum irgend etwas nicht so gehen soll, wie sie sich das wünscht oder vorstellt. Denn wie weiß: Es geht, weil sie es will!
Die Weiße ist beschützt in neuen Vorhaben und Taten, sie hat unverschämtes Anfängerinnen-Glück. Sie ist frisch und stürmisch wie der Früh­lingswind, sie probiert einfach aus. Sie ist wissbe­gierig, keck, motzig, frech. Sie ist voller Liebreiz und Unbekümmertheit.
Es ist gut, auf die Weiße zu hören, denn sie hat die Kraft, verkrustetes Altes aufzubrechen, dicke Staub­schichten wegzupusten, alles neu zu formen, und noch nie Dagewesenes herbeizu­zaubern.
Sie träumt sich in ihre Zauberwelt, sie wünscht sich einfach Wunder herbei und kichert, wenn sie ihr in den Schoß fallen.

 

 

Die Rote 

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hat die Kraft, Dinge des Lebens anzupacken und umzusetzen. Sie ist rot, fruchtbar, zyklisch und saftig – in ihrem ganzen Wesen. Sie weiß, wie­viel Arbeit, Kraft und Zeit von ihr gefordert wird, wenn es darum geht, Ideen umzusetzen.
Daher prüft sie genau, wozu sie ja und nein sagt, wo sie Grenzen setzt und wofür es sich lohnt, ihre ganze Kraft zu geben.
Sie trägt Verantwortung und handelt umsichtig. Auf sie ist Verlass. Sie schöpft aus schier uner­gründ­lichen Kraft­reserven und ist selbst oft erstaunt darüber, wie sie das macht.
Sie ist es, die gebärt und nährt – Menschen, Pro­jekte und ständig auch sich selbst.
Sie schürt das Herdfeuer. Sie ist die pralle Lust. Sie verführt und weist zu­rück. Sie kennt das Spiel. Sie genießt das Leben in seiner ganzen Fülle.
Es ist gut, auf die Rote zu hören, denn sie weiß, wie es geht, aus Ideen Materie zu formen, aus Visionen Realitäten zu zaubern. In ihrem Füllhorn hat sie alle Zutaten zu starker Magie.
Sie klatscht in die Hände, spuckt in ihren Hexen­kessel, rührt dreimal um und schöpft aus dem Vollen.

 

 

Die Schwarze

 

hütet einen großen Schatz an Lebenser­fahrung. Sie hat daher die Fähigkeit das Gewe­be, das Leben heißt, aus guter Distanz zu betrachten. Oft lächelt sie milde, denn sie weiß, dass die Jungen ihre Er­fahrungen machen müssen. Sie lehnt sich zurück und weiß Rat. Sie ist gütig, denn sie kennt die Welt und die Menschen. Sie grinst sich eins, schüttelt den Kopf und zuckt mit den Schultern.
Sie ist mürrisch und störrisch, bockig und stur.
Sie spinnt. Sie kann es sich leisten, die Närrin zu sein, denn was will man ihr schon an­haben. Es ist ihr vom Herzen egal, ob sie ge­fällt.
Sie konferiert immer wieder mit der Tödin, die ihr eine wichtige Ratgeberin ge­worden ist. Sie zählt ihre Tage und lebt jeden bewusst. Ihre Lebens­freude ist tief und warm geworden.
Sie gönnt sich ihren Spaß und Eigensinn. Oft pfeift sie auf die Ver­nunft. Und sie hat die Wahl – für­sorg­­lich, milde und weise zu sein oder alles auf den Kopf zu stellen, auf Welt­reise zu gehen und end­lich nur für sich zu leben.
Es ist gut, auf die Schwarze zu hören, denn sie kennt die Abläufe der Welt und des Lebens. Sie weiß, was sich über lange Zeit­strecken bewährt und was nicht. Und sie weiß, was der Preis ist und ob es sich lohnt, ihn zu bezahlen.
Sie hält die Lebensfäden in ihrer Hand, hat die Ruhe sie zu spinnen und endlich die Zeit, ihre Gedanken, Zaubereien und Wunder zu verweben. Sie schaut durch die Schleier von Zeit und Raum.

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Es ist gerade …

in jetzigen Zeiten, dass Frauen die Kräfte der Weißen, Roten und Schwarzen in ihrem Leben achten, nützen und ein­setzen – ganz egal wie alt sie wirklich sind.
Sie rufen, trommeln, singen, tanzen, zaubern die Weiße, Rote, Schwarze in sich wach – gerade die, die sie am dringendsten brauchen.
Sie schmücken und kleiden sich in wich­tigen Situationen ihres Lebens mit diesen drei Farben, um sich an deren Qualitäten zu erinnern. Sie kreieren Rituale, um diese Kräfte zu ehren, zu feiern und mit ihnen in Verbindung zu treten.
Und sie sind einander weiße, rote und schwarze Ratgeberinnen.

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